Lautstarker Protest

Foto: David Hammer

Tausende Menschen demonstrieren in Barcelona gegen Sitzung des spanischen Kabinetts

In Barcelona und anderen Städten Kataloniens haben am Freitag Tausende Menschen gegen eine Sitzung des spanischen Kabinetts demonstriert, die der sozialdemokratische Regierungschef Pedro Sánchez in der katalanischen Hauptstadt einberufen hatte. Bereits am Vorabend hatten sich Hunderte vor dem Hotel versammelt, in dem eine vom Unternehmerverband für Sánchez organisierte Gala stattfand, an der auch der katalanische Ministerpräsident Joaquim Torra teilnahm. Am Freitag morgen ging es dann bereits um fünf Uhr mit Blockaden von Autobahnen und der Hauptzufahrtsstraßen Barcelonas weiter. Die von den »Komitees zur Verteidigung der Republik« (CDR) organisierten Aktionen brachten den ganzen Morgen über den Verkehr zum Stillstand. Hinzu kamen Fahrzeugkorsos, die im Schrittempo

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Unregierbar machen

Foto: Mela Theurer

Protest gegen Sitzung des spanischen Kabinetts in Barcelona: Tausende wollen Metropole lahmlegen

Tausende Menschen wollen am heutigen Freitag in Barcelona gegen eine Sitzung des spanischen Regierungskabinetts in der katalanischen Metropole protestieren, für den Abend ist eine Großdemonstration angekündigt. Aktivisten wollen nach dem Beispiel der französischen »Gelbwesten« Verkehrsverbindungen lahmlegen. Indirekte Unterstützung erhalten sie dabei von den Eisenbahnern, denn bei der staatlichen Eisenbahngesellschaft Renfe soll am heutigen Freitag gegen Stellenstreichungen gestreikt werden. Mehr als 150 Zugverbindungen wurden vorsorglich bereits gestrichen.

Auslöser für die Proteste gegen das Treffen der spanischen Regierung sind nicht die vorgesehenen Tagesordnungspunkte, weder die Beratung über die geplante und von den Gewerkschaften begrüßte Anhebung des Mindestlohns oder die für Beamte vorgesehene Lohnerhöhung um 2,25 Prozent noch die Entscheidung über 1,8 Milliarden Euro, die in

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Die Nacht gehört uns

Foto: Mela Theurer

„Keine Aggression bleibt ohne Antwort“ – Knapp 500 Frauen erobern sich in einer gemeinsamen Demonstration gegen sexualisierte Gewalt die Straße zurück

 


Endlos zieht sich der Demonstrationszug durch die schmalen Straßen des Barcelonaer Stadtteils Poble Sec. Während an den Tischen vor den Bars und Kneipen die TouristInnen Tapas und Sangria fröhnen, marschiert eine bunte und kämpferische Demonstration an ihnen vorüber, an der sich überwiegend Frauen aus dem Stadtteil beteiligen. „Ich bin frei und mutig“, „Die Straßen gehören den Frauen“ und „Keinen Schritt zurück, direkte Aktion ist die einzige Antwort auf das Patriarchat“ schallt es durch das Viertel. Feministische Gruppen hatten spontan zu einer Demonstration aufgerufen, nachdem am gestrigen Mittwoch bekannt wurde, dass in diesem Stadtteil zwei Frauen Opfer von sexualisierter Aggression wurden. Am vergangenen Sonntag Abend und am Mittwoch Morgen wurden die beiden Frauen sexuell angegriffen. Derzeit ermittelt die katalanische Polizei in getrennten Verfahren. Bereits einen Monat zuvor war im selben Stadtviertel eine 71-jährige Frau von ihrem Mann ermordert worden.

Laut Polizeiangaben stiegen zwischen Januar und August diesen Jahres die Anzeigen wegen sexualisierter Gewalt um 30%. Derzeit haben allein in Barcelona 446 Frauen

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Mehr Farbe geht nicht

Foto: Mela Theurer

Bunter Protest gegen Polizeigewalt: Katalonien begeht Jahrestag des Referendums über Unabhängigkeit von Spanien



In angespannter Stimmung begeht Katalonien heute den ersten Jahrestag des Referendums vom 1. Oktober 2017. Bei dieser von der Zentralregierung in Madrid verbotenen Volksabstimmung sprachen sich mehr als zwei Millionen Menschen für die Bildung einer von Spanien unabhängigen Republik aus. Um das Referendum zu verhindern, hatte die Regierung Tausende Beamte der Nationalpolizei und der Guardia Civil nach Katalonien entsandt. Diese gingen teilweise mit brutaler Gewalt gegen Wähler vor, die sich an der Abstimmung beteiligen wollten. 1.066 Menschen wurden nach offiziellen Angaben durch die Polizei verletzt, ein Mann verlor ein Auge. Allein in Barcelona laufen noch Ermittlungsverfahren gegen 24 Beamte. Trotz der

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Kämpfende Migrantinnen

Foto: Mela Theurer

Barcelona: Protest gegen Sexismus und Einwanderungsgesetze. Ehemalige Kunstschule besetzt

Über 500 Gruppen und Kollektive haben am Sonntag die bislang stärkste Mobilisierung von Migranten in Barcelona unterstützt: »Weg mit dem rassistischen Ausländergesetz« und »Es wird sich noch zeigen, wer die Schlacht gewinnt, der rassistische Institutionalismus oder die kämpfenden Migrantinnen«, schallte es auf der Plaça de Catalunya. 3.000 Menschen waren laut Veranstalter gekommen, um für die Verbesserung der rechtlichen Situation von Einwanderern zu demonstrieren. Die Stadtpolizei sprach von 1.500. In einem lautstarken und auch festlichen Zug ging es über die Rambla, am kolonialistischen Denkmal des Christoph Kolumbus vorbei, durch den Migrantenstadtteil Raval hin zur ehemaligen Kunstschule Massana. Das Gebäude ist seit dem 21. April besetzt. So wurde an eine Tradition angeknüpft, denn diese Protestform war bereits vor 17 Jahren in verschiedenen „Kämpfende Migrantinnen“ weiterlesen

Neun Jahre

Foto: Mela Theurer

Nach knapp neun Jahren kommt es im Korruptionsfall um den Palau de la Música und die illegale Parteienfinanzierung der katalanischen liberalen Convergència endlich zu einem Urteil

Am  15. Januar verkündete der Gerichtshof in Barcelona im sogenannten Fall Palau das Urteil. Der Hauptangelagte und ehemalige Vorsitzende der Stiftung Fundació Orfeo Català – Palau de la Música Fèlix Millet erhielt 9 Jahre und 8 Monate Gefängnis. Jordi Montull, rechte Hand des heute 81-jährigen Millets wurde zu 7 Jahren und 8 Monaten verurteilt, die ehemalige Finanzdirektorin Gemma Montull muss für viereinhalb Jahre hinter Gitter. Daniel Osàcar, ehemaliger Schatzmeister der katalalanischen Liberalen Convergència Democràtica de Catalunya CDC und einziger Politiker auf der Anklagebank, wurde zu vier Jahren und fünf MontatenHaft veurteilt. „Neun Jahre“ weiterlesen

„No tinc por“

Foto: Mela Theurer

Keine Angst: 500.000 Menschen demonstrieren in der katalanischen Stadt Barcelona für den Frieden

Gut eine Woche nach den Anschlägen haben am Samstag in Barcelona nach Schätzungen rund 500.000 Menschen unter dem Motto »No tinc por« (Ich habe keine Angst) gegen Terror und für den Frieden demonstriert. Rechnerisch folgte fast jeder dritte Einwohner der Metropole dem Aufruf des Präsidenten der katalanischen Generalitat, Carles Puigdemont, und von Barcelonas Bürgermeisterin Ada Colau. Die klare Botschaft der zahlreichen Transparente: »Wir lassen uns nicht einschüchtern!«

An der Massenkundgebung beteiligte sich am Samstag erstmals in der Geschichte „„No tinc por““ weiterlesen

Schatten des Krieges

Foto: Mela Theurer

Opfer aus 34 Ländern: Nach Anschlag einer IS-Terrorzelle viele Tote und Verletzte in Barcelona. Schock in Touristenmetropole

Am Tag nach dem Attentat herrscht in der sonst so quirligen katalanischen Hauptstadt Trauer. Zur Mittagsstunde versammelten sich am Freitag Tausende auf der Plaça de Catalunya im Zentrum Barcelonas, um mit einer Schweigeminute der Opfer zu gedenken. Spaniens König Felipe war ebenso zugegen wie Regierungschef Mariano Rajoy und Kataloniens Premier Carles Puigdemont, die ihren Urlaub abgebrochen hatten, um in die Stadt am Mittelmeer zu kommen. In der Nähe dieses Platzes, am oberen Ende des von Einheimischen und Touristen üblicherweise dicht bevölkerten Prachtboulevards Las Ramblas, hatte ein Täter am Donnerstag gegen 17 Uhr mit einem Lieferwagen seine Horrorfahrt in die Menschenmenge gestartet. Erst nach etwa 600 Metern kam das Auto auf Höhe des Opernhauses Gran Teatre del Liceu zum Stehen, „Schatten des Krieges“ weiterlesen

IS bekennt sich zu Attentat in Barcelona

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Foto: Mela Theurer

13 Tote und über 80 Verletzte sind die vorläufige Bilanz des Anschlags auf der Rambla

Es war nicht eine Frage ob, sondern wann es passiert. Letztendlich markiert der 17. August den Tag eines der schrecklichsten Attentate, das der spanische Staat und die die Stadt Barcelona je erlebt hat. Im Herzen der katalanischen Metropole, der emblematischen Rambla, raste ein angemieteter Transporter in die Menschenmenge. 600 Meter legte das Fahrzeug auf dem Mittelstreifen der belebten Flaniermeile zurück, wo es ausgehend vom berühmten Brunnen von Canaletas letztendlich am Opernhaus Liceu zum Stehen kam. Der Fahrer flüchtete zu Fuss. 13 Tote, 15 Schwerverletzte und weitere 70 Verletzte sind die vorläufige Bilanz dieses Attentats. Mit der Bekenntnis des Islamischen Staats bestätigte sich im Laufe des Abends die Vermutung eines poltitisch motivierten Anschlags. Augenzeugen zufolge handelte es sich um einen offensichtlich unbewaffneten Fahrer, der nachdem der Transporter zum Stehen kam, in den an die Rambla grenzenden Stadtteil Raval flüchtete. Die Gegend wurde weiträumend abgesperrt und die umliegenden Gebäude evakuiert. Bis kurz vor Mitternacht galt ein Teil der Rambla als Sperrzone, weder Anwohner noch Touristen hatten bis dahin Zutritt zu ihren Wohnungen und Hotels.

Im Laufe des Abends wurden zwei Personen verhaftet. Josep Lluís Trapero, Major der „IS bekennt sich zu Attentat in Barcelona“ weiterlesen

Tourist go home

Foto: Mela Theurer

Proteste gegen Invasion von Billigurlaubern spitzen sich zu. Immer mehr Einwohner wehren sich gegen knapper werdenden Wohnraum

 

Am Samstag vormittag wurden die Sonnenanbeter an Barcelonas Hausstrand von einer Protestaktion überrascht. Um die 300 Anwohner des direkt am Meer gelegenen Stadtteils Barceloneta demonstrierten für den Strukturerhalt ihres Viertels und gegen den Massentourismus. Sie trugen Plakate mit Aufschriften wie »Ferienapartments raus aus unserem Wohnviertel« und machten auf die immer prekärer werdende Situation aufmerksam, die der »Low-cost«-Tourismus mit sich bringt. Die Bürgerinitiative »Verteidigen wir unseren Stadtteil« forderte von der Stadtverwaltung, entschiedener gegen illegale Ferienwohnungen vorzugehen. Das Rathaus „Tourist go home“ weiterlesen