Tod bei Polizeieinsatz

Senegalese stirbt bei Razzia im katalanischen Salou. Auseinandersetzungen mit Einsatzkräften
In den frühen Morgenstunden des vergangenen Dienstags starb Mor Sylla bei einem Polizeieinsatz der katalanischen Mossos d’Esquadra in Salou 120 Kilometer südlich von Barcelona. Im Rahmen einer Aktion gegen Straßenverkäufer waren die Beamten in eine Wohnung eingedrungen, in der Sylla mit fünf anderen Menschen lebte. Nach offiziellen Angaben sprang der Senegalese ohne Fremdeinwirkung vom Balkon des dritten Stockes.

Der Tod des 50jährigen Sylla, der seit 15 Jahren in Katalonien lebt und über eine Aufenthaltsgenehmigung verfügt, führte in Salou zu Straßenschlachten und zu einer zehnstündigen Blockade der Bahnlinie zwischen Tarragona und Cambrils. „Tod bei Polizeieinsatz“ weiterlesen

Katalanen protestieren gegen Lager

Katalanen protestieren gegen Lager
Am Weltflüchtlingstag haben am Samstag in Barcelona 2.000 Menschen gegen die menschenunwürdige Behandlung von Flüchtlingen demonstriert. Sie forderten die Schließung des Internierungslagers für Migranten (CIE) im Industrieviertel Zona Franca – und haben zumindest die Aufmerksamkeit der Regionalpolitik für sich gewonnen. Am 2. Juli soll im katalanischen Regionalparlament über die Zukunft der Anstalt abgestimmt werden.

Die Kampagne gegen das Internierungslager läuft in Barcelona seit dem Jahr 2010. Am 18. Oktober vergangenen Jahres hatten etwa 1.000 Menschen das CIE umkreist „Katalanen protestieren gegen Lager“ weiterlesen

CiU zerlegt sich

Kataloniens Regierungsallianz zerbricht an unterschiedlichen Positionen zur Unabhängigkeit
37 Jahre nach ihrer Gründung ist die katalanische Parteienallianz »Konvergenz und Union« CiU am Ende. Das Bündnis aus der christdemokratisch orientierten Demokratischen Union (UDC) und der liberalen Demokratischen Konvergenz Kataloniens (CDC), das die autonome Region seit 1980 fast durchgängig – nur mit einer siebenjährigen Unterbrechung zwischen 2003 und 2010 – regiert hatte, ist an den unterschiedlichen Positionen zu einer möglichen Unabhängigkeit Kataloniens zerbrochen. „CiU zerlegt sich“ weiterlesen

Frauen für den Wechsel

Linke Bürgermeisterinnen in Madrid und Barcelona ernannDrei Wochen nach den Kommunalwahlen in Spanien sind am vergangenen Samstag die Bürgermeister in den Städten und Gemeinden ernannt worden. In den Metropolen Madrid und Barcelona konnten sich Linksbündnisse durchsetzten. Sie stellen mit der Ex-Richterin Manuela Carmena von »Ahora Madrid« und der ehemaligen Vorsitzenden der »Plattform gegen Zwangsräumungen«, Ada Colau, die neuen Bürgermeisterinnen. „Frauen für den Wechsel“ weiterlesen

Linksruck in Spanien

Schlappe für rechte Volkspartei und Sozialdemokraten bei Regional- und Kommunalwahlen
Bei den Regional- und Kommunalwahlen in Spanien hat die konservative Volkspartei (PP) des spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy am Sonntag starke Einbußen erlitten. Sie verlor 2,5 Millionen Stimmen und erzielte ihr schlechtestes Ergebnis bei Regionalwahlen seit mehr als 20 Jahren. Ähnlich erging es der sozialdemokratischen Sozialistischen Partei (PSOE). „Linksruck in Spanien“ weiterlesen

Nicht länger Hungerlohn

Katalonien: Streikende Beschäftigte des spanischen Kommunikationsmultis Telefónica halten die Konzernzentrale in Barcelona besetzt
Seit dem 28. März streiken die Beschäftigten des spanischen Telekommunikationskonzerns Telefónica Movistar. Am vergangenen Samstag besetzten mehrere Dutzend von ihnen im Rahmen eines Aktionstages in Barcelona zum zweiten Mal die Unternehmenszentrale, das Mobile World Center im Herzen der katalanischen Metropole. Während das Wachpersonal durch ein Paar mit Kinderwagen abgelenkt wurde, drangen dreissig Arbeiter in das Erdgeschoss des Gebäudes ein. Im Laufe des Tages wurden sie von rund 700 Menschen verstärkt, die sie nicht nur moralisch, sondern auch mit Lebensmitteln und kulturellen Beiträgen unterstützten. „Nicht länger Hungerlohn“ weiterlesen

Kommunalwahl als Testballon

In Spanien geht es am kommenden Sonntag um mehr als Stadt- und Gemeinderäte
Am kommenden Sonntag werden in Spanien landesweit die Parlamente der Kommunen und die Vertretungen von 13 regionalen autonomen Gemeinschaften gewählt. Dabei geht es um weit mehr als die Neukonstituierung der Stadt- und Gemeinderäte: Die Abstimmung ist auch eine erste Antwort auf die Frage, ob die aus der Empörten-Bewegung entstandene Linkspartei Podemos das seit Ende des Franquismus herrschende Zweiparteiensystem aus der sozialdemokratischen PSOE und der rechten Volkspartei PP kippen kann.

Nach ihrem Erfolg bei den Europawahlen im März 2014, als die neugegründete Partei knapp acht Prozent der Stimmen gewann und mit fünf Abgeordneten viertstärkste Kraft Spaniens wurde, musste die Podemos zuletzt jedoch auch einige Rückschläge hinnehmen. „Kommunalwahl als Testballon“ weiterlesen

Solidarität mit Prekären

1. Mai in Barcelona: Streikende Subunternehmer und Selbständige von Telefónica-Movistar an der Spitze des Demonstrationszuges
Die alternative antikapitalistische Demonstration zum 1. Mai in Barcelona bildete den Abschluss eines kämpferischen Arbeiterkampftags in der katalanischen Metropole. Angeführt wurde der Protestzug durch die sich seit dem 7. April landesweit streikenden Selbständigen und bei Subunternehmen Angestellten, die für den Telefon- und Internetanbieter Telefónica-Movistar arbeiten.

Bereits am Vormittag hatten die beiden großen Gewerkschaften Spaniens in einer gemeinsamen Demonstration unter dem Motto »Soziale Unsicherheit ist Ausbeutung« um die 60.000 Personen mobilisiert. „Solidarität mit Prekären“ weiterlesen

Getrennte Demonstrationen

Katalonien: Zehntausende demonstrieren für soziale Sicherheit, würdige Arbeitsplätze und angemessene Löhne
Zum internationalen Arbeiterkampftag am 1. Mai folgten allein in Barcelona rund 60.000 Teilnehmer dem Aufruf der beiden größten spanischen Gewerkschaften CCOO und UGT unter dem Motto »Soziale Unsicherheit ist Ausbeutung«. Die traditionelle Maidemonstration endete mit einer Kundgebung auf dem Platz vor der Kathedrale. CCOO-Generalsekretär Joan Carles Gallego forderte unter anderem Lohnerhöhungen, um den Konsum anzuregen, das Wirtschaftswachstum zu fördern und dadurch neue Arbeitsplätze zu schaffen. „Getrennte Demonstrationen“ weiterlesen

3.052 Kilometer

Ein anderes Buchgeschenk zum Sant-Jordi-Tag: Mamadou Dia hat die Geschichte seiner Flucht nach Europa aufgeschrieben
Jährlich beeilen sich Autoren und Verlage, pünktlich zum Sant-Jordi-Tag, an dem man sich in Katalonien traditionell Bücher und Rosen schenkt, ihre neuesten Werke auf den Markt zu bringen und so ein Stück vom Kuchen abzukriegen. Im vergangenen Jahr wurden aus diesem Anlass 1,6 Millionen Bücher verkauft.

»3.052 — Persiguiendo un sueño« (»Einem Traum folgend«) ist der Titel eines Buches von Mamadou Dia. Es wird wohl kein Renner auf der Bestsellerliste werden, doch das im vergangenen Jahr erschienene Buch ist aktueller denn je. Mamadou Dia hatte versprochen, seine Erfahrungen zu veröffentlichen, falls er die Reise vom Senegal nach Europa überleben sollte. „3.052 Kilometer“ weiterlesen