In Afrika begreife ich mich als Gast

Es gibt verschiedene Arten, den Kolonialismus fortzusetzen. Ein Gespräch mit Jordi Serrallonga
Sie sind Archäologe, Dozent an der Universität Barcelona und Buchautor. Sie selbst definieren sich jedoch noch weitaus umfassender?

Etikettierungen haben immer etwas sehr Einschränkendes. Ich empfinde mich nicht nur als typischer Wissenschaftler, der Bücher veröffentlicht. Wenn ich nach Afrika reise, um eine Expedition zu leiten, begreife ich mich in erster Linie als Gast. „In Afrika begreife ich mich als Gast“ weiterlesen

Bürgerprotest gegen TTIP

>Zehntausende in Europa lehnen Abkommen mit USA ab. Deutsche Wirtschaft startet Kampagne für mehr »Freihandel«
In ganz Europa sind am Sonnabend Hunderttausende Menschen gegen die »Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft« (TTIP) auf die Straße gegangen, die die EU-Behörden mit den USA schließen wollen. Allein in der Bundesrepublik beteiligten sich nach Angaben des globalisierungskritischen Netzwerks ATTAC rund 23.000 Menschen an mehr als 230 Veranstaltungen. Weltweit wurden rund 750 Aktionen in 45 Ländern gemeldet.

In der Bundesrepublik gab es die mit Abstand größte Demonstration in München. „Bürgerprotest gegen TTIP“ weiterlesen

Wege zur Republik

Katalanische Unabhängigkeitsbewegung berät über weiteres Vorgehen
Langsam füllte sich am Sonntag morgen die Sporthalle in Lleida, in der die Katalanische Nationalversammlung (ANC) ihre jährliche Generalversammlung abhielt. Über 3.000 Mitglieder waren dem Aufruf gefolgt, über das weitere Vorgehen der vor drei Jahren als parteiunabhängige Bürgerbewegung gegründeten ANC abzustimmen. Ziel bleibt auch weiterhin die Loslösung Kataloniens vom spanischen Zentralstaat. „Wege zur Republik“ weiterlesen

Schlag gegen Anarchisten

Spanien: Festnahmen bei Polizeiaktionen gegen autonome Strukturen und Personen
Am Montag sind in Spanien in Madrid, Granada, Palencia und Barcelona insgesamt 28 Personen aus dem anarchistischen Spektrum verhaftet sowie sechs autonome Zentren und elf Privatwohnungen durchsucht worden. 14 der Festgenommenen wird die Zugehörigkeit zur Grupos Anarquistas Coordinados (Koordination Anarchistischer Gruppen) und damit Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung mit terroristischen Absichten vorgeworfen. 14 weitere Personen wurden im Rahmen der Durchsuchungen wegen Widerstands gegen die die Staatsgewalt festgenommen.

Erst vor drei Monaten waren in Barcelona bei der sogenannten Operation Pandora elf Menschen mit der gleichen Begründung verhaftet worden. „Schlag gegen Anarchisten“ weiterlesen

Trojanisches Pferd

Pegida Katalonien versucht Opfer der Anschläge von Madrid vor elf Jahren für antimuslimische Kampagne zu instrumentalisieren. Bisher aber mit mäßigem Erfolg

Ableger der in Dresden gegründeten »Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes« (Pegida) gibt es mittlerweile nicht nur in Deutschland. Mit einer Kundgebung in Hospitalet de Llobregat ist Pegida Katalonien am vergangenen Mittwoch erstmals öffentlich in Erscheinung getreten. Pegida.Cat nahm damit den elften Jahrestag des Bombenanschlags im Madrider Bahnhof Atocha am 11. März 2004 zum Anlass, bei dem 191 Menschen ums Leben gekommen waren. Die 2004 kurz vor den damaligen spanischen Parlamentswahlen begangene Anschlagserie auf Regionalzüge war wenig später einer islamistischen Zelle zugeordnet worden. „Trojanisches Pferd“ weiterlesen

Aus für Referendum

Spanisches Verfassungsgericht erklärt Volksbefragung vom vergangen November als verfassungswidrig
Am vergangenen Donnerstag verkündete das spanische Verfassungsgericht in Madrid seine Entscheidung über das von der katalanischen Regierung am 19. September verabschiedete Gesetz zur Abhaltung von Volksentscheiden. Die Richter erklärten einstimmig die nichtbindende Abstimmung über die Unabhängigkeit Kataloniens vom 9. November als verfassungswidrig.

2,3 Millionen Katalanen hatten an diesem Tag mit einer Mehrheit von über 80 Prozent für einen unabhängigen Staat gestimmt. „Aus für Referendum“ weiterlesen

Ich spreche gern von der Queer-Theologie

Katalonien: Eine katholische Nonne mischt sich in die Politik ein. Ein Gespräch mit Teresa Forcades
Teresa Forcades ist Medizinerin und Theologin. Im Alter von 30 Jahren trat sie 1997 in das Benediktiner-Kloster von Montserrat in Katalonien ein.

Sie gelten als Vertreterin einer feministischen Theologie – was müssen wir darunter verstehen?

Ich sehe es als fundamental an, dass die Texte der Bibel nicht wörtlich ausgelegt werden, sondern interpretierbar bleiben. Nur so öffnen sich Wege zur Abschaffung der patriarchalen Strukturen innerhalb der Kirche, eine der dringendsten Angelegenheiten, die einhergeht mit der Aufhebung des Klerikalismus. „Ich spreche gern von der Queer-Theologie“ weiterlesen

Mobilisierung gegen Polizeigewalt

Tausende fordern mit Protestwoche in Barcelona Ende von Straffreiheit und Repression
Bei Regen geht in Barcelona gar nichts, bei Kälte noch weniger. Dass sich am 4. Februar trotz dieser Kombination an die 3.000 Menschen versammelten und in einer lautstarken Demonstration vor das Rathaus zogen, musste also einen besonderen Hintergrund haben. Was aufgrund der von Demonstrierenden getragenen Pappäpfel wie ein Protest gegen genmanipuliertes Obst aussehen konnte, war der Protest gegen den größten Justizskandal der Stadtgeschichte, in den Polizei und Politik verstrickt sind. „Mobilisierung gegen Polizeigewalt“ weiterlesen

Auf dem Weg zur Macht?

Spaniens »Podemos« hofft, vom Syriza-Sieg in Griechenland zu profitieren
Der Wahlsieg der griechischen Linkspartei Syriza hat auch in Spanien Hoffnungen auf ein Ende des bestehenden Zweiparteiensystems geweckt. Pablo Iglesias, der Generalsekretär der neuen Partei »Podemos« (Wir können), die nach Umfragen die Ende des Jahres anstehenden Parlamentswahlen gewinnen könnte, wertete die Regierungsübernahme durch Alexis Tsipras in Athen als Anbruch einer neuen Ära auch für Spanien. „Auf dem Weg zur Macht?“ weiterlesen

Auf die lange Bank


Kataloniens Präsident Mas legt für März erwartete Neuwahlen auf den 27. September

Am vergangenen Mittwoch hat Artur Mas für den 27. September dieses Jahres zu Neuwahlen aufgerufen. Bereits im vergangenen Jahr hatte der katalanische Präsident trotz des Verbots durch das spanische Verfassungsgericht und massiver Drohungen der konservativen PP-Regierung in Madrid sowie Teilen des Militärs ein Gesetz zur Abhaltung von Volksbefragungen unterzeichnet. Bei einer Abstimmung über die Loslösung Kataloniens vom spanischen Staat votierten am 9. November schließlich 80 Prozent der Wähler für die Unabhängigkeit. „Auf die lange Bank“ weiterlesen