Auf der anderen Seite

1-dsc_0421Früher war Ada Colau eine Aktivistin gegen Zwangsräumungen, seit vier Monaten ist sie die Bürgermeisterin von Barcelona
Es ist eine neue Rolle für Ada Colau. Früher machte sich die heute 41jährige einen Namen als unermüdliche Aktivistin gegen Zwangsräumungen von Wohnraum und für eine sozial gerechte Stadt. Seit dem 13. Juni ist sie nun Bürgermeisterin von Barcelona und steht bei vielen dieser und ähnlicher Konflikte auf der anderen Seite. „Auf der anderen Seite“ weiterlesen

Tod bei Polizeieinsatz

Senegalese stirbt bei Razzia im katalanischen Salou. Auseinandersetzungen mit Einsatzkräften
In den frühen Morgenstunden des vergangenen Dienstags starb Mor Sylla bei einem Polizeieinsatz der katalanischen Mossos d’Esquadra in Salou 120 Kilometer südlich von Barcelona. Im Rahmen einer Aktion gegen Straßenverkäufer waren die Beamten in eine Wohnung eingedrungen, in der Sylla mit fünf anderen Menschen lebte. Nach offiziellen Angaben sprang der Senegalese ohne Fremdeinwirkung vom Balkon des dritten Stockes.

Der Tod des 50jährigen Sylla, der seit 15 Jahren in Katalonien lebt und über eine Aufenthaltsgenehmigung verfügt, führte in Salou zu Straßenschlachten und zu einer zehnstündigen Blockade der Bahnlinie zwischen Tarragona und Cambrils. „Tod bei Polizeieinsatz“ weiterlesen

Katalanen protestieren gegen Lager

Katalanen protestieren gegen Lager
Am Weltflüchtlingstag haben am Samstag in Barcelona 2.000 Menschen gegen die menschenunwürdige Behandlung von Flüchtlingen demonstriert. Sie forderten die Schließung des Internierungslagers für Migranten (CIE) im Industrieviertel Zona Franca – und haben zumindest die Aufmerksamkeit der Regionalpolitik für sich gewonnen. Am 2. Juli soll im katalanischen Regionalparlament über die Zukunft der Anstalt abgestimmt werden.

Die Kampagne gegen das Internierungslager läuft in Barcelona seit dem Jahr 2010. Am 18. Oktober vergangenen Jahres hatten etwa 1.000 Menschen das CIE umkreist „Katalanen protestieren gegen Lager“ weiterlesen

Nicht länger Hungerlohn

Katalonien: Streikende Beschäftigte des spanischen Kommunikationsmultis Telefónica halten die Konzernzentrale in Barcelona besetzt
Seit dem 28. März streiken die Beschäftigten des spanischen Telekommunikationskonzerns Telefónica Movistar. Am vergangenen Samstag besetzten mehrere Dutzend von ihnen im Rahmen eines Aktionstages in Barcelona zum zweiten Mal die Unternehmenszentrale, das Mobile World Center im Herzen der katalanischen Metropole. Während das Wachpersonal durch ein Paar mit Kinderwagen abgelenkt wurde, drangen dreissig Arbeiter in das Erdgeschoss des Gebäudes ein. Im Laufe des Tages wurden sie von rund 700 Menschen verstärkt, die sie nicht nur moralisch, sondern auch mit Lebensmitteln und kulturellen Beiträgen unterstützten. „Nicht länger Hungerlohn“ weiterlesen

Kommunalwahl als Testballon

In Spanien geht es am kommenden Sonntag um mehr als Stadt- und Gemeinderäte
Am kommenden Sonntag werden in Spanien landesweit die Parlamente der Kommunen und die Vertretungen von 13 regionalen autonomen Gemeinschaften gewählt. Dabei geht es um weit mehr als die Neukonstituierung der Stadt- und Gemeinderäte: Die Abstimmung ist auch eine erste Antwort auf die Frage, ob die aus der Empörten-Bewegung entstandene Linkspartei Podemos das seit Ende des Franquismus herrschende Zweiparteiensystem aus der sozialdemokratischen PSOE und der rechten Volkspartei PP kippen kann.

Nach ihrem Erfolg bei den Europawahlen im März 2014, als die neugegründete Partei knapp acht Prozent der Stimmen gewann und mit fünf Abgeordneten viertstärkste Kraft Spaniens wurde, musste die Podemos zuletzt jedoch auch einige Rückschläge hinnehmen. „Kommunalwahl als Testballon“ weiterlesen

Solidarität mit Prekären

1. Mai in Barcelona: Streikende Subunternehmer und Selbständige von Telefónica-Movistar an der Spitze des Demonstrationszuges
Die alternative antikapitalistische Demonstration zum 1. Mai in Barcelona bildete den Abschluss eines kämpferischen Arbeiterkampftags in der katalanischen Metropole. Angeführt wurde der Protestzug durch die sich seit dem 7. April landesweit streikenden Selbständigen und bei Subunternehmen Angestellten, die für den Telefon- und Internetanbieter Telefónica-Movistar arbeiten.

Bereits am Vormittag hatten die beiden großen Gewerkschaften Spaniens in einer gemeinsamen Demonstration unter dem Motto »Soziale Unsicherheit ist Ausbeutung« um die 60.000 Personen mobilisiert. „Solidarität mit Prekären“ weiterlesen

Getrennte Demonstrationen

Katalonien: Zehntausende demonstrieren für soziale Sicherheit, würdige Arbeitsplätze und angemessene Löhne
Zum internationalen Arbeiterkampftag am 1. Mai folgten allein in Barcelona rund 60.000 Teilnehmer dem Aufruf der beiden größten spanischen Gewerkschaften CCOO und UGT unter dem Motto »Soziale Unsicherheit ist Ausbeutung«. Die traditionelle Maidemonstration endete mit einer Kundgebung auf dem Platz vor der Kathedrale. CCOO-Generalsekretär Joan Carles Gallego forderte unter anderem Lohnerhöhungen, um den Konsum anzuregen, das Wirtschaftswachstum zu fördern und dadurch neue Arbeitsplätze zu schaffen. „Getrennte Demonstrationen“ weiterlesen

3.052 Kilometer

Ein anderes Buchgeschenk zum Sant-Jordi-Tag: Mamadou Dia hat die Geschichte seiner Flucht nach Europa aufgeschrieben
Jährlich beeilen sich Autoren und Verlage, pünktlich zum Sant-Jordi-Tag, an dem man sich in Katalonien traditionell Bücher und Rosen schenkt, ihre neuesten Werke auf den Markt zu bringen und so ein Stück vom Kuchen abzukriegen. Im vergangenen Jahr wurden aus diesem Anlass 1,6 Millionen Bücher verkauft.

»3.052 — Persiguiendo un sueño« (»Einem Traum folgend«) ist der Titel eines Buches von Mamadou Dia. Es wird wohl kein Renner auf der Bestsellerliste werden, doch das im vergangenen Jahr erschienene Buch ist aktueller denn je. Mamadou Dia hatte versprochen, seine Erfahrungen zu veröffentlichen, falls er die Reise vom Senegal nach Europa überleben sollte. „3.052 Kilometer“ weiterlesen

In Afrika begreife ich mich als Gast

Es gibt verschiedene Arten, den Kolonialismus fortzusetzen. Ein Gespräch mit Jordi Serrallonga
Sie sind Archäologe, Dozent an der Universität Barcelona und Buchautor. Sie selbst definieren sich jedoch noch weitaus umfassender?

Etikettierungen haben immer etwas sehr Einschränkendes. Ich empfinde mich nicht nur als typischer Wissenschaftler, der Bücher veröffentlicht. Wenn ich nach Afrika reise, um eine Expedition zu leiten, begreife ich mich in erster Linie als Gast. „In Afrika begreife ich mich als Gast“ weiterlesen

Bürgerprotest gegen TTIP

>Zehntausende in Europa lehnen Abkommen mit USA ab. Deutsche Wirtschaft startet Kampagne für mehr »Freihandel«
In ganz Europa sind am Sonnabend Hunderttausende Menschen gegen die »Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft« (TTIP) auf die Straße gegangen, die die EU-Behörden mit den USA schließen wollen. Allein in der Bundesrepublik beteiligten sich nach Angaben des globalisierungskritischen Netzwerks ATTAC rund 23.000 Menschen an mehr als 230 Veranstaltungen. Weltweit wurden rund 750 Aktionen in 45 Ländern gemeldet.

In der Bundesrepublik gab es die mit Abstand größte Demonstration in München. „Bürgerprotest gegen TTIP“ weiterlesen